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AutorenbildDoris Brotzki

Tut es mir gut?

Heute teile ich Ihnen ein persönliches Erlebnis mit. Lange habe ich mit der Überschrift gehadert.


Soll ich es den „Mann im Ohr" nennen, ist „Bewusst und unbewusst“ der richtige Titel?

In der Auswahl war auch „Können ist nicht gleich Wollen“.


Doch nun zu meiner kleinen Episode.

Anfang des Jahres war eine - rein vom Verstand her - logische und vernünftige Entscheidung angestanden. Eine Entscheidung, die viele Vorteile hätte. Interessantes Aufgabengebiet, hohe Gestaltungsfreiräume, gutes Einkommen, neues Lernfeld, … .

Andererseits hätte diese Entscheidung auch viel Kraft, Unsicherheit, Unruhe, Umbruch bedeutet.


Auf der rein logischen Argumentationsliste haben die Vorteile jedoch eindeutig überwogen.

(Ich will auch nicht beschönigen, dass mein Fokus auf den offensichtlichen Pro-Argumenten gelegen hat!) Dennoch war ich stets im Zweifel, ob es das Richtige ist.


Ob dieser Schritt für mich Sinn macht.!?


Und so bin ich nicht mit vollem Herzen hinter meiner „Pro-Liste“ gestanden. Auch wollte ich gar nicht so tief in mich hinein hören. Viel zu groß war die Angst, den Impuls „Bloß nicht machen!“ oder „Ist es wirklich das für dich Richtige?“ zu spüren. Um weiterzukommen gab ich mir selbst die Devise aus: ein Schritt nach dem Anderen, Weitermachen!


Je weiter ich im Prozess voranschritt, umso weniger wohl fühlte ich mich – bis ich zuletzt körperliche Anzeichen hatte. Ohrgeräusche im linken Ohr. Ein Summen. Mal laut, mal leise, mal tagelang, dann wieder nur stundenweise. Nervig und belastend!


Schon lange begleiten mich die Bücher „Krankheit als Sprache der Seele“ bzw. „Krankheit als Symbol“ von Dr. Rüdiger Dahlke. Jedoch hatte ich echt keine Lust, auf meinen „Mann im Ohr“ zu hören. Ich wollte den Signal- bzw. Warnton nicht verstehen.


Auch die Fragen:

„Auf was will ich nicht hören?“ oder „Was sagt mir meine innere Stimme?“


fand ich nur störend. Viel lieber war mir die Erklärung, dass wohl meine Halswirbelsäule (welche seit über 10 Jahren, trotz zweier Bandscheibenvorfälle, wenige bis keine Beschwerden macht) die Ursache sein könnte. Eine wirklich passende und bequeme Erklärung. Und so ging ich weiter auf meinen vernünftigen Weg.

Der Höhepunkt der Ohrgeräusche war während des entscheidenden Gesprächs.

Das linke Ohr war taub, auf dem rechten ein Brummen zu hören. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass es sehr mühsam war, dem Gehörten zu folgen und das Gespräch zu führen.


Letztendlich ist es gut gelaufen. Trotz des Erfolges stellte sich bei mir keine Freude aus dem Herzen ein. Vom Kopf her habe ich mir das Ergebnis zwar schön geredet – aber mit allen Sinnen konnte ich dem Ergebnis nicht freudig zustimmen.

Leider war ich nicht klar genug, vorher die Reißleine zu ziehen und gut auf mich zu hören.


Hätte ich die Frage gestellt:

„Tut es mir gut?“ hätte ich das ganze vernünftige Vorgehen sein lassen…

Jedoch hat das Schicksal es gut mit mir gemeint und die rein auf den Verstand begründete Entscheidung vereitelt. Dafür bin ich dankbar! Ich sehe Schicksal immer als das gesendete Heil an (Schick – im Sinne von gesendet und Sal ist abgeleitet von Salus und bedeutet Heil).

Die rein vom Verstand her vernünftige Entscheidung hätte mir nicht gut getan.

Und so bin ich froh und dankbar darüber, wie es gelaufen ist. Ich bin dankbar über meinen „Mann im Ohr“ und hoffe, dass ich aufgrund der Erfahrung wieder mehr auf mich höre und mich frage:


„Tut es mir gut!“

Und wenn ich es nicht mit vollem Herzen (nicht nur mit dem Kopf oder dem Verstand) mit JA beantworten kann, dann lasse ich es. Gerade bei Entscheidungen, die vernünftig sind.

Denn vernünftig ist noch lange nicht gut!


Ich bin wieder einmal um eine Erfahrung reicher. Das im Außen notwendige ist getan und so habe ich auch wieder im Inneren Ruhe. Den Mann im Ohr brauche ich nicht mehr.

Der Signal- und Warnton ist hinfällig. Ruhe ist eingekehrt.


Es geht mir gut!

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