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Wie zufrieden sind Sie?

Sind Sie oft zufrieden? Oder sind sie eher unzufrieden? Was macht Sie zufrieden? Was brauchen Sie, um sagen zu können: „Ich habe kein weiteres Bedürfnis!“


Was ist überhaupt ein Bedürfnis? In der Psychologie wird Bedürfnis oft definiert als „Zustand oder Erleben eines Mangels, verbunden mit dem Wunsch ihn zu beheben.“ Nimmt man diese Erklärung an, dann bedeutet es, dass ein Bedürfnis immer nach Abhilfe verlangt.

Dazu möchte ich die drei Grundbedürfnisse näher beschreiben und nutze dafür das Modell von Maslow. Zuerst muss jeder Mensch sein körperliches Überleben sichern. Ausreichend Nahrung, Schlaf, Bewegung… . Ist das nackte Überleben gesichert, dann streben Menschen nach Sicherheit. Alle Menschen wollen und brauchen geeigneten Wohnraum, müssen vor Gewalt und anderen körperlichen Schädigungen geschützt sein und benötigen materielle Gewissheit.


Sobald das Leben gesichert und geschützt ist, brauchen wir drittens die Befriedigung unserer sozialen Bedürfnisse. Wir wollen Gesellschaft und Gemeinschaft erleben. Möchten von Anderen wertgeschätzt werden, wollen Nähe und Zugehörigkeit erfahren, brauchen das Gefühl, akzeptiert und geborgen zu sein. Und – wir möchten uns mit anderen Menschen austauschen.


Wenn alle Menschen die gleichen Bedürfnisse haben, warum gibt es dann Spannungen? Grund dafür sind die unterschiedlichen Ausprägungen der Bedürfnisse. Jeder Mensch hat sein ihm eigenes Bedürfnisprofil. Was den Einen zufrieden macht, ist für den Anderen unbefriedigend. So hat jeder ein unterschiedliches Bedürfnis nach z.B. Bewegung, Sicherheit, Geborgenheit. Diese individuelle Ausprägung der verschiedenen Bedürfnisse prägt auch die Persönlichkeit des Menschen.


Aufgrund der unterschiedlichen Ausprägungen müssen auch die Handlungen und Maßnahmen variieren, um persönliche Zufriedenheit erlangen zu können. Nur wenn ich die für mich passgenaue und stimmige Maßnahme ergreife, erlebe ich Befriedigung. Komme ich beispielsweise meinem persönlichen Schlafbedürfnis entsprechend nach, bin ich zufrieden. Ich muss wissen, ob ich lieber eher am Abend schlafen möchte, oder erst spät in der Nacht Ruhe finden kann. Ich bin verantwortlich dafür, dass ich für mich ausreichend Schlaf bekomme. Brauche ich fünf Stunden täglich oder acht? Brauche ich eine Mittagspause?


Wer ist für das Befriedigen aller meiner Bedürfnisse verantwortlich?

Für das Befriedigen meiner Bedürfnisse bin ich selbst verantwortlich. Nur ich weiß, was ich brauche. Ein Anderer kann meine eigenen Bedürfnisse weder nach der Art noch in der für mich stimmigen Ausprägung kennen.


Dieser eigenverantwortliche Prozess wird durch Erwartungen und Anforderungen von Außen erschwert. Diese kommen sowohl aus dem persönlichen Umfeld, als auch aus der Gesellschaft. Jedoch entbindet mich diese Erschwernis nicht von der eigenen Verantwortung. Ich muss meine Antworten finden auf die Fragen: „Was fehlt mir?“ „Was brauche ich?“ „Wie viel brauche ich?“

Das kann mir keiner abnehmen.

Ich muss und darf meine eigenen Bedürfnisse nach meinem persönlichen Bedarf ernst und wichtig nehmen und muss für deren Erfüllung sorgen. Das ist der Weg zu Zufriedenheit, Glück und Erfüllung. Somit hat der Volksmund recht, wenn er proklamiert: „Jeder ist seines Glückes Schmid!“


Das Befriedigen der eigenen Bedürfnisse hat nichts mit Egoismus zu tun. Denn von dieser Befriedigung hängt nicht nur unser physisches und psychisches Wohlbefinden ab, sondern auch unser Überleben und das Empfinden von Sinn in unserem Leben.


Sind dem Erfüllen von Bedürfnissen Grenzen gesetzt?

Ja! Denn die eigenen Grundbedürfnisse stehen nicht über denen von anderen Menschen. Somit dürfen bei der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse andere Menschen weder verletzt, beeinträchtigt oder entwürdigt werden. Werden diese Prämissen eingehalten, gibt es keine Entschuldigung für Unzufriedenheit.


Das Befriedigen von Bedürfnissen ist nicht punktuell und zu manchen Zeiten erforderlich. Sondern es ist in jedem Moment des Lebens gegenwärtig. Selbst im Schlaf – denn auch dieser befriedigt das Bedürfnis nach Erholung und Regeneration.


Ich nutze die Worte von Jean-Jacques Rousseau: „Geschieht es nicht zu unserer Erhaltung, dass die Natur uns unsere Bedürfnisse empfinden lässt?“


Wie ist es bei Ihnen? Wie zufrieden sind sie?

 

Bild pixabay / open-clipart-vectors

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